Fersengeld geben

Fersengeld geben

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Fersengeld geben
 
Die Wendung wurde schon im Frühneuhochdeutschen als »Bezahlung mit der Ferse« beim heimlichen Verlassen einer Herberge aufgefasst. Ursprünglich war das Wort »Fersengeld« die Bezeichnung für eine früher übliche Abgabe, womit möglicherweise das Bußgeld eines Flüchtigen gemeint war. - Wir gebrauchen die Fügung umgangssprachlich-scherzhaft im Sinne von »fliehen, davonlaufen«: Als die Schüler ihren Lehrer sahen, gaben sie Fersengeld. - In seinem Roman »Der Zauberberg« schreibt Thomas Mann: »Da hatte einer Fersengeld gegeben, Hals über Kopf, in stummer Eile, als müsse er die Entschlusskraft eines Augenblicks wahrnehmen« (S. 607).
 
 
Mann, Thomas: Der Zauberberg. Frankfurt a. M.: S. Fischer Verlag, 1960. - EA 1924.

Universal-Lexikon. 2012.

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  • Fersengeld geben — Wer Fersengeld gibt, macht sich aus dem Staub, das heißt, er flüchtet, er flieht, ohne zu kämpfen oder ohne zu zahlen,[1] wobei man vielleicht die schnell abwechselnd sichtbar werdenden Fersen eines Entfliehenden mit springenden Geldstücken… …   Deutsch Wikipedia

  • Fersengeld — geben ist eine seit dem 13. Jahrhundert gebräuchliche Wendung für: fliehen, sich davonmachen, ohne zu kämpfen oder zu zahlen, mittelhochdeutsch ›versengelt geben‹. Das Substantiv Fersengeld erscheint ebenfalls zuerst im 13. Jahrhundert und stammt …   Das Wörterbuch der Idiome

  • Fersengeld - info! — Fersengeld: Fersengeld geben ist eine Redewendung, die vermutlich aus dem 13. Jahrhundert stammt und „fliehen, davonlaufen“ bedeutet. Im Mittelhochdeutschen ist sie in der Form versengelt geben belegt. Die genaue Herkunft der Wendung ist unsicher …   Universal-Lexikon

  • Fersengeld — Sn (Fersengeld geben fliehen ) std. stil. phras. (13. Jh.) Stammwort. Die Wendung ist schon mittelhochdeutsch. Die Herkunft ist ungeklärt; vielleicht liegt im ersten Glied tatsächlich das Wort Ferse vor, da Redewendungen wie Fersen oder Fußsohlen …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Fersengeld — • Fersengeld Fersengeld geben (ugs.) »davonlaufen, fliehen« Die Wendung erscheint im 13. Jh. und wird frühnhd. als »Bezahlung mit der Ferse« – beim heimlichen Verlassen einer Herberge aufgefasst. Doch ist mhd. versengelt auch für bestimmte… …   Das Herkunftswörterbuch

  • Fersengeld — Fẹr|sen|geld 〈n. 12; unz.; nur noch in der Wendung〉 Fersengeld geben 〈fig.; umg.〉 fliehen, davonlaufen [<mhd. versengelt geben „fliehen“] Siehe auch Info Eintrag: Fersengeld info! * * * Fẹr|sen|geld: nur in der Wendung F. geben (ugs. scherzh …   Universal-Lexikon

  • Fersengeld, das — Das Fêrsengêld, des es, plur. inus. ein Wort, welches nur in der im gemeinen Leben bekannten figürlichen Redensart, Fersengeld geben, üblich ist, d.i. entfliehen. Nach dem Alemannischen Gesetze mußte derjenige, welcher seinen Mitstreiter in einem …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Fersengeld — Wer „Fersengeld gibt“, macht sich aus dem Staub, das heißt, er flüchtet, er flieht, ohne zu kämpfen oder ohne zu zahlen,[1] wobei man vielleicht die schnell abwechselnd sichtbar werdenden Fersen eines Entfliehenden mit springenden Geldstücken… …   Deutsch Wikipedia

  • Fersengeld — 1. Das Fersengeld ist oft die beste Münze. – Parömiakon, 1573. *2. Fersengeld geben. – Franck, II, 48b; Eiselein, 166; Körte, 1333; Körte2, 1678; Mayer, I, 129; Parömiakon, 1139; Wurzbach II, 105. Auf eine schimpfliche Weise fliehen. Man hat… …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • Fersengeld — Fẹr·sen·geld das; nur in Fersengeld geben gespr hum ≈ fliehen, davonlaufen …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

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